Beim Strategie-Rating werden zwischen null und fünf Sterne je Kategorie vergeben.
- Bei der Chance richtet sich die Einstufung nach der durchschnittlichen Rendite, der Outperformance gegenüber der Benchmark und der Kontinuität bei der Renditeerzielung. Hier gilt, je mehr Sterne desto besser.
- In die Risiko-Einstufung gehen der maximale und der mittlere Rückgang von einem vorher erreichten Höchststand des angelegten Kapitals, die längste Verlustdauer und die Volatilität der Monatsrendite ein. Je mehr Sterne eine Strategie in dieser Kategorie bekommt, desto höher wird das Risiko eingeschätzt. Hier gilt, je weniger Sterne, desto besser.
- Die Einstufung der Bequemlichkeit richtet sich nach der Anzahl der Transaktionen und der Anzahl an Tagen, an denen überhaupt gehandelt werden muss, um eine Strategie in die Praxis umzusetzen. Dabei stehen mehr Sterne für mehr Bequemlichkeit und weniger zu tun bei der Umsetzung.
Diese Klassifikation für Chance, Risiko und Bequemlichkeit einer Strategie können Sie auch sehr gut zum Filtern und Sortieren bei der Suche nach der für Sie passenden Strategie einsetzen. Wenn Sie beispielsweise eine Strategie mit mittlerem Risiko von maximal drei Risiko-Sternen und auch mit mindestens mittlerer Bequemlichkeit von ebenfalls drei Bequemlichkeit-Sternen suchen, so setzen Sie einfach die beiden Schieberegler bei der Strategieauswahl des RoboVisor für Risiko und Bequemlichkeit auf jeweils drei. Dann werden nur noch die Strategien angezeigt, die nicht mehr als drei Sterne beim Risiko und mindestens 3,5 Sterne bei der Bequemlichkeit aufweisen. In der Ergebnisliste klicken Sie jetzt einfach auf die Überschrift der Chance-Spalte, um das Ergebnis nach der Chance zu sortieren. Jetzt können Sie sich die Strategie-Factsheets der Reihenfolge nach ansehen und schauen, ob etwas Interessantes für Sie dabei ist.
Das Rating der Strategien beim RoboVisor ist rein quantitativ. Das bedeutet, dass die Sterne nach vordefinierten Kriterien berechnet werden und es keinen subjektiven Ermessensspielraum bei der Vergabe der Sterne gibt.
Die Berechnung startet für jede Strategie im Jahr 2000 und wird jeden Monat neu berechnet und aktualisiert. Der Berechnungszeitraum von mehr als 18 Jahren stellt sicher, dass jede Strategie sich in unterschiedlichen Börsenphasen bewähren musste. Seit dem Jahr 2000 gibt es sowohl mehrere Aufwärts-, aber auch lang anhaltende Abwärtsphasen an den Weltbörsen. Denken Sie nur an das Platzen der DotCom-Blase oder an die Finanzkrise im Jahr 2008. Hierbei mussten sich die gerateten Strategien während zwei Krisen an den Weltbörsen bewähren.
In den drei Rating-Kategorien Chance, Risiko und Bequemlichkeit werden auch halbe Sterne vergeben. Dadurch wird eine feinere Abstufung ermöglicht. Ein halber Stern wird vergeben, wenn sich der Wert in der oberen Hälfte des jeweiligen Segments befindet.
Das Chance-Rating
Bei der Ermittlung des Chance-Ratings ist die niedrigste Sternanzahl aus den drei Unterkategorien Rendite, Outperformance und Renditekontinuität ausschlaggebend. Je höher die Chance-Klasse, desto besser ist die Strategie.
Bei der Bewertung der Chance steht die durchschnittliche geometrische Rendite pro Jahr im Mittelpunkt der Betrachtung. Wurde keine Rendite oder gar ein Verlust erzielt, hat die Strategie keinen Stern verdient. Wurde mehr als 0% bis einschließlich 5% pro Jahr erzielt, wird ein Stern in der Unterkategorie Rendite vergeben. Wenn die Rendite p.a. über 20% liegt, wird die höchste mögliche Anzahl an Sternen, also fünf vergeben. Bei institutionellen Anlegern gelten Renditen jenseits der 20% schon als außergewöhnlich hoch und schon fast als unseriös. Daher bringt eine Rendite, die weit über 20% liegt, auch nicht mehr als fünf Sterne.
Als zweite Unterkategorie beim Chance-Rating wird die Outperformance oder die Überrendite der Strategie gegenüber der Benchmark herangezogen. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass die Strategie auch einen Mehrwert gegenüber der Benchmark bietet. Wenn beispielsweise die Strategie 16% p.a. Rendite, die Benchmark aber ebenfalls 16% erzielt hat, so konnte die Strategie nicht wirklich einen Mehrwert bieten und hat damit keine überdurchschnittliche Chance-Bewertung verdient.
Die dritte Unterkategorie soll sicherstellen, dass die Rendite nicht nur in wenigen Monaten erzielt wurde und man vielleicht lange warten muss, bis sich positive Monatsrenditen einstellen. Als Kennzahl zur Beschreibung der Kontinuität der Renditen wird der prozentuale Anteil der positiven Monatsrenditen herangezogen.
Damit eine Strategie fünf Sterne bei der Chance erhält, muss diese mehr als 20% Rendite p.a. und eine Outperformance p.a. von mehr als 5% erzielen. Außerdem müssen mehr als 70% der Monatsrenditen positiv sein. Keinen Stern gibt es dagegen, wenn die Strategie keine Rendite oder gar Verlust gemacht hat, oder deutlich weniger (-5 % p.a.) als die Benchmark erzielt, oder nicht mehr als 30% an positiven Monatsrenditen aufweist.
Das Risiko-Rating
Bei der Risiko-Klassifikation entscheidet die höchste der vier Unterkategorien über die Risiko-Klasse, in die eine Strategie eingeordnet wird. Hier gilt, je niedriger die Risiko-Klasse, desto besser ist die Strategie beim Risiko.
In das Risiko-Rating geht der maximale Stressfaktor, also der größte prozentuale Rückgang des Kapitals von einem vorher erreichten Höchststand des Anlagekapitals ein. Je niedriger dieser Stressfaktor ist, desto ruhiger kann der Anwender bei dieser Strategie schlafen. Lag der größte Rückgang in der Vergangenheit bei 50% oder mehr, so bekommt die Strategie die höchste und damit schlechteste Risiko-Einstufung von fünf Sternen.
Bedenken Sie bitte, dass bei einer Kauf-Halte-Strategie mit einem DAX-ETF der maximale Rückgang größer als 70% ist. Also ist ein maximaler Rückgang von mehr als 50% gar nicht so außergewöhnlich, wie man es vielleicht annimmt.
Aber auch der durchschnittliche Stressfaktor (Mittlerer Rückgang) und die längste Verlustdauer gehen in das Risiko-Rating ein. Wenn man sehr lange warten muss, bis ein vorher erreichter Höchststand überschritten wird, kann ein ungeduldiger Zeitgenosse das Vertrauen in seine Strategie verlieren. So hätten Sie bei der Kauf-Halte-Strategie mit dem DAX-ETF im schlechtesten Fall mehr als 7 Jahre warten müssen, bevor die vorherigen Verluste wieder aufgeholt wurden. Dafür müssen wieder fünf Risiko-Sterne vergeben werden. Um in dieser Unterkategorie weniger Sternen zu bekommen, hätten fünf Jahre nicht überschritten werden dürfen.
Als letzte Unterkategorie geht die Volatilität der Monatsrendite in die Risiko-Beurteilung ein. Diese Kennzahl ist in der wissenschaftlichen Literatur ein sehr verbreitetes Risikomaß und wird deshalb auch bei unserem Risiko-Rating berücksichtigt. Allerdings empfinden viele Anleger die Abweichung der Rendite von ihrem Mittelwert nicht wirklich als Risiko.
Eine Strategie erhält fünf Risiko-Sterne und damit die schlechteste Einstufung für das höchste Risiko, wenn der maximale Rückgang über 50% liegt, oder der mittlere Rückgang 20% übersteigt, oder die längste Verlustdauer mehr als fünf Jahre beträgt, oder die annualisierte Volatilität der Monatsrenditen über 25% liegt.
Das Bequemlichkeits-Rating
Je weniger Sie bei der Umsetzung einer Strategie tun müssen, desto komfortabler ist diese für Sie und erhält folglich mehr Sterne beim Bequemlichkeits-Rating. Bei der Konzeption des Bequemlichkeits-Rating wurde davon ausgegangen, dass ein Anlageroboter wie der RoboVisor Ihnen die Routinearbeit abnimmt. Sonst hätte auch berücksichtigt werden müssen, wie viel Arbeit die Informationsgewinnung und die Überwachung der Strategie erfordert. Stellen Sie sich vor, dass Sie täglich alle 110 Aktien aus dem HDAX daraufhin überprüfen müssten, ob eine Aktie ihren 200-Tage-Durchschnitt durchbrochen hat und Sie deshalb handeln müssten. Das wäre sehr zeitaufwendig und damit unbequem. Aber solche Routinearbeiten können Sie ja an einen Anlageroboter delegieren, der diese Arbeit mit gleichbleibender Qualität für Sie übernimmt und sich nur dann bei Ihnen meldet, wenn Sie handeln müssen.
In das Bequemlichkeits-Rating geht die Anzahl an Tagen pro Jahr ein, an denen Sie mindestens eine Transaktion (Kauf oder Verkauf) durchführen mussten. Außerdem wird die Anzahl der Transaktionen pro Jahr berücksichtigt. Beide Kriterien werden betrachtet, weil es nicht viel ausmacht, ob Sie an einem Tag, an dem Sie ohnehin eine Transaktion durchführen müssen, auch noch eine zweite oder vielleicht dritte Transaktion abwickeln. Nur wenn die Transaktionen überhand nehmen wird es wieder unbequem.
Eine Strategie, die an zwei Tagen im Jahr jeweils fünf Aktien kauft und wieder verkauft, also Sie nur an zwei Tagen im Jahr beschäftigt, ist sicher bequemer, als eine Strategie, die an zehn Tagen pro Jahr eine Transaktion erfordert.
Um die fünf Sterne für Bequemlichkeit zu bekommen, darf die Strategie höchstens einen Handelstag pro Monat und nicht mehr als 24 Transaktionen pro Jahr aufweisen. Wenn Sie jeden Tag handeln müssen oder mehr als 520 Transaktionen pro Jahr durchführen müssen, gibt es keinen Stern bei der Bequemlichkeit.