Zu den populärsten Chart-Darstellungen zählt der Linienchart. Diesen sieht man in nahezu jeder Nachrichtensendung, wenn sie über das tägliche Börsengeschehen berichtet. Hier werden Schlusspunkte einer bestimmten Periode gesetzt und miteinander verbunden. Hier passt ganz die Beschreibung „Malen nach Zahlen“. Die genannten Perioden können beispielsweise die Schlusskurse von Handelstagen sein. So würde der Linienchart des DAX auf Jahressicht die Schlusskurse der Handelstage des vergangenen Börsenjahres abbilden. Zur Betrachtung in unserer Rubrik "Trendcheck" im Börsenbrief "Goyax premium" schauen wir uns die aktuelle Entwicklung an und legen zur Analyse die arithmetisch berechneten Gleitenden Durchschnittslinien von 200 und 50 Tagen darüber.
Die Gleitenden Durchschnitte (Moving Averages) gehören zu den beliebtesten und populärsten Indikatoren. Wie der Name schon sagt, zeigen die Durchschnittslinien den Durchschnittspreis einer bestimmen Periode an. So können wir anhand der Vergangenheitsdaten ermitteln, ob der aktuelle Preis günstig oder teuer im Vergleich zur Vergangenheit ist. Die zwei populärsten Arten der Berechnung der Gleitenden Durchschnitte sind arithmetisch und exponentiell. Bei der exponentiellen Berechnung wird den jüngsten Preisen mehr Gewicht verliehen. So kann sich dieser Durchschnitt schneller bewegen und auf Richtungsänderungen reagieren. Der Nachteil allerdings ist, es kommt schneller zu Fehlsignalen. Die arithmetische Berechnung gewichtet die Vergangenheitsdaten gleich, sie reagiert dadurch etwas langsamer und es besteht die Möglichkeit, eine Richtungsänderung zu spät mitzubekommen.
In unserem "Trendcheck" haben wir uns für die arithmetische Berechnung entschieden. Hier beziehen wir uns auf langjährige Erfahrungswerte.
Warum 200- und 50-Tage?
Bei der Analyse von Charts mithilfe der Gleitenden Durchschnittslinien können viele Zeiträume infrage kommen, die die Anleger verwenden, ganz nach eigenen Präferenzen und Vorlieben. Wir verwenden die 200- und 50-Tage-Linie, da diese zusammen als einfaches Trendfolgesystem fungieren. Kreuzen sich die Linien, also durchstößt die 50-Tage-Linie die 200-Tage-Linie nach oben, wird ein Aufwärtstrend signalisiert, das sogenannte "Goldene Kreuz (Golden Cross)". Verläuft die 50-GDL unter der 200-GDL, wird ein wichtiger Umschwung angezeigt. Dies bedeutet, dass die aktuellen Preise unterhalb des längerfristigen Durchschnitts fallen, das heißt, ein Abwärtstrend ist eingeleitet. Diese Zeiträume 200 und 50-Tage eignen sich eher für die mittelfristige mit langfristige Analyse. Selbstverständlich sind auch kürzere Zeiträume geeignet, je nach dem eigenen Anlagehorizont. Popular sind in diesem Fall 100 Tage und auch 20 Tage.