So hat Wirtschaftsminister Habeck das Ausmaß des wirtschaftlichen Schadens,den die Erderwärmung bis Mitte des Jahrhunderts mit sich bringt,durchrechnen lassen. Ergebnis: 900 Milliarden Euro. Geschickt wird danndieser geschätzte Schaden den Kosten der Energiewende gegenübergestellt, um die Belastungen der Steuerzahler rechtfertigen zu können. Der hochgerechneteSchaden basiert aber auf einem Horrorszenario, das sich auf Berechnungendes Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2021 stützt – das sogenannteRCP-8.5-Szenario, das seriöse Klimaforscher ablehnen und dieUS-Regierung deshalb auf Druck von Wissenschaftlern inzwischen aus ihrenPrognosen entfernen musste.
Selbst Nobelpreisträger zweifeln am Klimanotstand
Auch die Epoch Times, eine mehrsprachige Zeitung mit Sitz in New York, haterst am 14. August 2023 zwei angesehene emeritierte Professoren, WilliamHapper, Physikprofessor an der Princeton University, und Richard Lindzen,Professor für Atmosphärenforschung am Massachusetts Institute of Technology(MIT), wie folgt zitiert: „Alle Modelle, die eine katastrophale globale Erwärmungvorhersagen, bestehen den wichtigsten Test der wissenschaftlichenMethode nicht. Sie sagen die Erwärmung im Vergleich zu den tatsächlichenDaten stark überschätzt voraus.“ Selbst der Physiknobelpreisträger von 2022, Dr. John Clauser, hat Anfang Juli eine Klimakrise bestritten und erklärt: DasNarrativ vom Klimanotstand sei eine „gefährliche Korruption der Wissenschaft,die die Weltwirtschaft und das Wohlergehen von Milliarden von Menschen bedroht“.Genauso sehen es auch die beiden Physiknobelpreisträger Ivar Giaeverund Robert Laughlin. Sie kritisieren die apokalyptischen Klimaprognosen alsunzuverlässig – und gehen sogar von einem abnehmenden Treibhauseffektab einer gewissen CO2-Sättigung aus. Deshalb haben sie gemeinsam mit 1100weltweit führenden Forschern eine Weltklimadeklaration unterzeichnet – Tenor:„Es gibt keinen Klimanotstand.“ Nach Unterzeichnung der Deklarationwurde der oben zitierte Physiknobelpreisträger John Clauser von einer IWFVeranstaltungmit dem Titel „Reden wir darüber – wie sehr können wir denKlimaprognosen des Weltklimarates trauen?“ wieder ausgeladen.
Ökonomie hat ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten
Die aufgezeigten Probleme sind der Industrie bekannt. Politische Missständeprangert sie jedoch selten öffentlich an. Schließlich hofft man auf die einoder andere Förderung. Letztlich zieht man aber doch Konsequenzen und investiertan Standorten, die für die Firmen vorteilhafter sind. Nur so könnensie wachsen und überleben. Deutschland zieht dabei immer mehr den Kürzeren.Die deutsche Regierung muss inzwischen wichtige Firmen mit hohenSubventionen ins Land locken, betreibt damit aber Wettbewerbsverzerrungund verkauft das dann noch als Erfolg.
Ironischerweise wird der CO2-Ausstoß – sollte er wirklich die Ursache allenÜbels sein – durch diesen immensen Kraftakt global gar nicht verringert. Zumeinen ist Deutschland viel zu unbedeutend, und zum anderen – das gibt derrenommierte Ökonom Prof. Dr. Hans-Werner Sinn immer wieder zu bedenken– wird der Weltmarktpreis von Öl sinken, wenn wir keins mehr kaufen, wovon Schwellenländer profitieren werden. Dort wächst dank des billigen Öls dieMittelschicht und der Verbrauch steigt weltweit umso mehr an. Das zeigenlaut Sinn auch die letzten 40 Jahre sehr deutlich. (Hans-Werner Sinn, einerder klügsten Ökonomen Deutschlands, ist emeritierter Hochschullehrer ander Ludwig-Maximilians-Universität München und war von 1999 bis 2016 Präsident des renommierten ifo Instituts für Wirtschaftsforschung.)
Völlig utopisch wird es, wenn einige Politiker glauben, dass ausgerechnet dieSchwellenländer uns Deutschen nacheifern werden – und das in einer Zeit, in der sich viele Länder politisch auseinanderbewegen. Zudem können sichviele Schwellenländer den teuren Umbau der Energieversorgung schlichtwegnicht leisten. Und wenn man sieht, wie Deutschland aufgrund seiner aktionistischenMaßnahmen wirtschaftlich zurückfällt und der Mittelstand leidet,wird dies kaum aufstrebende Schwellenländern als Vorbild dienen.
Sachliche Auseinandersetzungen gibt es nicht mehr
Was ich am meisten vermisse, ist eine sachliche Auseinandersetzung in denMedien. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich kann als Finanzanalyst wederdie eine noch die andere Seite vertreten – schließlich bin ich kein Physikeroder Klimaexperte. Versucht man aber der Wahrheit auf den Grund zu gehen,so sieht man, dass es keineswegs einen wissenschaftlichen Konsens gibt.Mein Wunsch wäre eine weniger politisch geführte Klimadebatte mit unterschiedlichennichtpolitisch eingefärbten Experten aller Couleur.
So oder so – viele Ungereimtheiten machen mich stutzig. Deshalb will ichmich im abschließenden dritten Teil dieser Kolumne mit der Frage „Cui bono?“beschäftigen: Wem nutzt die aktuell aufgeheizte Situation? Oft kommt manüber diese Fragestellung ein ganzes Stück weiter. Und in der Tat gibt es großeProfiteure der aktuellen Klimapolitik. Spätestens dann werden Sie aber aucherfahren, wie Sie als Anleger von dem Mega-Billionen-Geschäft profitieren können.
Vorher werden wir uns aber im zweiten Teil den „Der Unsinn vom billigen Ökostrom“ ansehen.
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