Der Klimawandel – ein Mega-Billionen-Geschäft! Teil II

Der Unsinn vom billigen Ökostrom

Wind- und Sonnenstrom sind teuer!

Tendenziell sind die Strompreise in jenen europäischen Ländern am höchsten,in denen pro Kopf mehr Wind und Solarkraft eingesetzt wird. Das zeigt eineBerechnung von Eurostat und eine Aufbereitung der Daten von JP Morgansehr deutlich. So ist der Strom bei den grünen Vorreitern Dänemark undDeutschland am höchsten. Das gleiche Bild ergibt sich in den USA bezogenauf die 48 kontinentalen Bundesstaaten. Obwohl Kalifornien wesentlich bessereVoraussetzungen für Wind und Solarstrom als Deutschland hat und vonallen Bundesstaaten am meisten auf regenerative Stromerzeugung setzt, sind dort die Strompreise am höchsten.

Doch woher kommen die Fehlannahmen über die scheinbar billige Wind- undSolarkraft? Die gängige Maßzahl, die für Kostenvergleiche herangezogen werden,ist die „Levelized Cost of Energy“, kurz LCOE. Sie weist die erneuerbarenEnergieträger Wind und Sonne im Vergleich zu fossilen Brennstoffen als günstigaus. Das Problem dieses Kostenvergleiches ist jedoch, dass Windflautenund fehlendes Sonnenlicht bei den Berechnungen nicht berücksichtigt werden.Eine Solaranlage mit einer maximalen Kapazität von 100 Megawatt produziertin Deutschland im jährlichen Durchschnitt aber gerade einmal elf Megawattpro Stunde. Das meiste davon zur Mittagszeit, dann sind es oft 100 Megawatt.In der Nacht sind es zwangsläufig null. Dieser sogenannte Kapazitätsfaktorliegt in Deutschland bei 11, im sonnigen Kalifornien bei 25 Prozent. Aufgrunddes natürlichen Tag-Nacht-Wechsels sind eh nur maximal 50 Prozent möglich.Windenergie kommt etwas besser weg; dort liegt der Kapazitätsfaktor bei 20bis 35 Prozent – jedoch auch mit großen Schwankungen: Bei Windstille sindes manchmal nur 2 Prozent.

Diese Dunkelflauten führen zu einem Grundproblem erneuerbarer Energie. Denn die Netzbetreiber müssen die Stromerzeugung immer an den -verbrauch anpassen und nicht umgekehrt. Der Industriestandort Deutschland kann nicht mit unter den Bedingungen einer stark schwankenden Energieversorgung (über)leben. Um diese Schwankungen auszugleichen, braucht es einen Backup aus perfekt regelbarem Strom aus fossilen Kraftwerken, dessen Kapazitätsfaktor im Schnitt 95 Prozent beträgt.

Kein Wunder, dass viele Länder diese phasenweise sehr große Kapazitätslückemit Kernkraft schließen, wie jetzt auch Schweden. Dort wird massiv in dieCO2-freie Kernkraft investiert, bei uns hingegen in die umweltbelastendeBraunkohle. Und natürlich müssen bei einem Kostenvergleich verschiedenerEnergieträger diese zusätzlich notwendigen Fixkosten der konventionellenmitberücksichtigt werden. „Wasch mich, aber mach mich nicht nass“: Dasscheint aktuell der weltfremde und sehr teure Weg Deutschlands zu sein.

Gut dargelegt wird dieses Problem im Buch „The unpopular Truth“ von Dr.Lars Schernikau und Prof. William Smith, Geowissenschaftler an der WashingtonUniversity in St. Louis. Da nutzt es auch nichts, dass die gesamte Erzeugerkapazitätdurch den massiv geförderten Ausbau der Erneuerbaren von115 Gigawatt im Jahr 2002 auf inzwischen 222 Gigawatt erhöht wurde, obwohlder Strombedarf in Deutschlands in diesem Zeitraum mit rund 55 Gigawattgleich geblieben ist. Eine Investition von Hunderten von Milliarden Euroin Wind- und Solarenergie, die in der Hälfte der Zeit keinen Strom produziertund in der anderen Hälfte notwendige Gas- und Kohlekraftwerke still stehenlässt, führt unweigerlich zu hohen Kosten und damit teurem Strom.

Das Speichermärchen

In vielen Diskussionen wird oft darauf verwiesen, dass das Problem derschwankenden Stromerzeugung mit dem Ausbau der Speicherkapazitätengelöst und somit auf das Back-up- fossiler Energiequellen verzichtet werdenkann. Insider wissen aber, dass es an brauchbarer Technologie fehlt und dieKosten absurd hoch sind. Hinzu kommt noch der zu berücksichtigende Energieverlustbeim Laden und Entladen eines Speichers. Abstrus wird es, wennman behauptet, die Batterien in Elektroautos könnten die Speicherleistung übernehmen. Für den Strombedarf der Industrie ist das völlig unzureichend.Prof. Hans-Werner Sinn, von 1999 bis 2016 Leiter des weltweit renommiertenifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, hat diese groteske Idee mal für dasJahr 2019 durchgerechnet.

Deutschland hätte damals zum Ausgleich der Dunkelflauten zwischen Juliund nächstem Frühjahr ein Speichervolumen von 10,6 Terawattstunden benötigt.Eine gute Autobatterie hat eine Kapazität von 100 Kilowattstunden.Folglich müssten 106 Millionen Elektroautos rund die Hälfte des Jahres stillam Netz hängen. Mit Kosten von ca. 5000 Euro pro Batterie kämen Erstellungskostenvon 530 Milliarden Euro zusammen! Verkabelung, Reparaturenet cetera noch nicht mitgerechnet. Und diese Zahlen beziehen sich auf dasJahr 2019, als es nur darum ging, 33 Prozent der erneuerbaren Energie zukompensieren. Völlig ineffizient sind Speichermedien wie Wasserstoff oder Ammoniak, wie seriöse Berechnungen zeigen.

https://gfa-vermoegensverwaltung.de

Ein Beitrag von:
Werner Krieger

Der Gastautor Werner Krieger, Diplom-Kaufmann, ist ausgebildeter Analyst (CEFA) und hat 1997 die GFA Vermögensverwaltung GmbH gegründet. Dort ist er als geschäftsführender Gesellschafter für die Produkt­entwicklung und das Management der hauseigenen Produkte verantwortlich. Er ist ein großer Befürworter wissenschaftlich fundierter regelbasierter Anlage­strategien.

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